Maveya

Eine musikalische Reise nach einer Kurzgeschichte von Martin Becker

Komposition und Arrangement:
Marco Trochelmann

Julia Fiebelkorn - GESANG
Ninad Anders - SHAKUHACHI / GITARRE
Marco Trochelmann - (FUJARA, KLAVIER, SCHLAGZEUG, DIDGERIDOO u.a)

Ist die erste CD „Fujara“ (© 2003) ein Solo-Album, auf dem Trochelmann eigene Kompositionen für die gleichnamige slowakische Obertonflöte vorstellt, so handelt es sich bei „Maveya“ um ein Konzeptalbum mit „kultur-antropophager Programmmusik“, für das er den Gitarristen und Shakuhachi-Spieler Ninad Anders und die Jazzsängerin Julia Fiebelkorn gewinnen konnte.
Sieben spannende und abwechslungsreiche Kompositionen, die durch Ideenreichtum und raffinierte Arrangements überzeugen, führen den Zuhörer tiefer hinein in die traumartige Kurzgeschichte „MAVEYA“ von Martin Becker, die im Booklet der CD abgedruckt ist.

Multiinstrumentalist Trochelmann nutzt für die Gestaltung und Entfaltung der vielschichtigen musikalischen Stimmungen und Klangräume zahlreiche inner- und außereuropäische Instrumente (darunter Fujara, Didgeridoo, Maultrommel, Darbuka sowie Klavier und Schlagzeug) die „Maveya“ zu einem klangfarbenprächtigen Hörerlebnis machen.


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Martin Becker

Maveya

So schön oder furchtbar musste es gewesen sein, dass ich im Schlaf Rotz und Wasser geheult hatte. Und am Ende hatte jemand gerufen, meinte er mich, meinte er sich, er hatte gerufen: Maveya; Maveya, Maveya! Waren es wirklich die Katzen, oder waren es die Hunde. Meine Tante aus dem Schwarzwald hatte einen erstaunlichen Hund. Als er nicht mal ein Jahr alt war, geriet er unter den Bus. Kam mit Kaputtpfötchen davon und stieg ins zweite Leben. Diesmal die Staupe. Wieder um Haaresbreite an der Sense vorbei. Beim dritten Mal ein böser Köter, der ihm die Kehle halb aufschlitzte, das vierte, fünfte, sechste, siebte und achte Mal kann sich ja jeder zusammenreimen. Vor seinem dritten Geburtstag - nachdem er also acht Mal, wie man so sagt, dem Tod von der Schippe gesprungen war - starb er dann ganz und wirklich; an Überfettung; denn der Hund meiner Tante aus dem Schwarzwald war ein Mops, und Möpse sind fette Säue; meine Tante aus dem Schwarzwald ließ ihn beerdigen und setzte ihm einen Grabstein, diesem Köter mit den neun Leben, und ließ seinen Namen groß und breit darauf eingravieren: Maveya. Ich stand auf und sah hinaus, allerdings waren die Scheiben blind, und als ich sie frei gerieben hatte, sah ich nur mein Spiegelbild im Fenster, weil es draußen so neblig war, dass man den Mittelfinger vor Augen nicht sah, nicht mal sagen konnte, ob dieses Ding auf der anderen Straßenseite ein Riese oder eine Laterne war. Man soll eine Mücke nicht zum Kamel machen, aber irgendwas musste es mit diesem verdammten Wort doch auf sich haben [...]


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